Meine Pferde

Carolo

Lusitano, geboren 1990, Schimmel-Wallach, Zuchtgebiet: Portugal

Carolo ist mein erstes eigenes Pferd, das ich 1997 erwarb. Er war lange Zeit ein wunderbarer Lehrmeister, indem er mich gleichzeitig forderte und förderte und mich dazu brachte, einen anderen als den konventionellen Weg einzuschlagen. Sein Charakter und seine Sensibiliät verlangten nach einer feinfühligen und doch klaren Kommunikation, und erst die Reitweise nach der Ecole de Légèreté führte dazu, dass Carolo viele seiner Verhaltensmuster, die er mitbrachte, ablegen und sein Talent für höhere Dressurlektionen ausspielen konnte. Zusammen erarbeiteten wir uns eine solide Basis, auf der wir aufbauen und uns bis zu Piaffe und Galoppwechseln weiter entwickeln konnten. Unverhofft bremste eine langwierige Sehnenverletzung die weitere dressurmässige Arbeit mit Carolo, und so geniesst er heute als nach wie vor lebenslustiger, rüstiger Rentner sein Dasein auf den Weiden Tschechiens bei Barbara Bachmann Smrkovska.

Ourgon de Belugo

Camarguepferd, geboren 2002, Schimmelwallach, Zuchtgebiet: Frankreich, Züchter: M. Hubert Yonnet

Ourgon de Belugo ist ein richtiger Camargue – hoch im Blut stehend, schnell, wendig, flink, mit Nerven wie Drahtseilen und am liebsten im Galopp unterwegs, mit wehender Mähne und wachen Augen. Er ist mutig, beherzt, aufmerksam und immer zur vollen Leistung bereit. Und ist gleichzeitig äusserst sensibel und feinfühlig, anhänglich und sozial und von einem Charme und Liebreiz, die ihresgleichen suchen. Bevor er 2007 zu mir kam, wurde er nach der Arbeitsreitweise der Guardians geritten und stand auf den wunderschönen Weiden des Juras, wohin er von André Unkauf direkt aus Frankreich importiert wurde.
Mit Ourgon begann ich die Reitlehrerausbildung bei Philippe Karl und er begleitet mich noch heute regelmässig zu Ausbildungskursen. Er zeigt inzwischen eine schöne Versammlung, Seitengänge in allen Gangarten, Piaffe und Galoppwechsel, und wird kontinuierlich weiter gefördert und ausgebildet. Ourgon ist ein wunderbarer Lehrmeister – er ist so sensibel, dass er auf kleinste Hilfen sofort reagiert, und fordert vom Reiter einen absolut losgelassenen, in sich ruhenden Sitz und eine feine Hand und Zügelführung. Wer einmal sein Herz gewonnen hat, dem gibt er alles und dem ist er verlässlicher und treuer Partner.

Rezo

Lusitano, geboren 2005, gestorben 2019, Schimmelwallach, Zuchtgebiet: Frankreich, Züchter: M. Jean-Michel Navarro

Rezo und ich haben uns in Südfrankreich bei Franck Meichtry, Maugio/Montpellier, gefunden. Als gut Dreijähriger kam er im Winter 2008 zu mir, als er gerade mal ein paar wenige Monate unter dem Sattel war. Rezo hat mich gelehrt, was es heisst, ein Jungpferd von Anfang an auszubilden – er verlangte Geduld von mir, er stellte mich vor manche Herausforderung und brachte mich dazu, mich immer wieder zu hinterfragen und weiter zu entwickeln. Inzwischen ist aus dem übermütigen Jungspund ein wunderschönes, elegantes reifes Pferd mit einem feinfühligen Charakter geworden. Er ist innerlich gefestigt, äusserlich gestärkt, hat seine Mitte wahrlich gefunden und zeigt immer mehr die wahren Qualitäten des lusitanischen Pferdes, die in ihm stecken. Leichtigkeit im Reiten ist bei Rezo effektiv Programm – er „schwebt“ über den Boden, lässt sich mit feinsten Hilfen am Sitz reiten, zeigt eine gute Versammlung und bewältigt Seitengänge in allen Gangarten ebenso wie Piaffe und Galoppwechsel mit einer Lockerheit, die immer wieder überrascht. 

Leider musste ich Rezo im August 2019 über die Regenbogenbrücke galoppieren lassen. Neurologisch bedingte Störungen und Anfälle, die zu unkontrollierten Stürzen und unkontrollierbarem Verhalten führten, machten ein weiteres Arbeiten und Reiten unmöglich. Auch eine Weide- bzw. Gruppenhaltung kam aufgrund seiner Krankheit nicht in Frage. Ich begleitete Rezo bis zu seinem letzten Atemzug, und Ourgon, sein Freund, und ich konnten uns in Würde von ihm verabschieden. Rezo wird immer in meinem Herzen und meinen Gedanken sein, und ich bin unendlich dankbar für die Zeit, die wir miteinander verbringen durften, und für all das, was ich von ihm lernen durfte. 

Danko de la Espada

P.R.E., geboren 2012, Kohlfuchs, Wallach, Zuchtgebiet: Spanien (Burgos), Züchter: Teodoro Javier Gonzalez Gonzalez

Danko de la Espada kam ganz unverhofft im August 2019 zu mir. Er wurde mir sozusagen zugetragen von meinen lieben Pferdefreunden, Dr. Robert Stodulka, und Evelyn Gross von Rehlingen, da sie meinten, dass Danko genau das richtige Pferd für mich sei. Sie haben sich nicht getäuscht, und einmal mehr bewahrheitet sich, dass sich das Pferd seinen Menschen sucht, und nicht umgekehrt.

Danko ist in Spanien als Hengst aufgewachsen und in den Grundzügen ausgebildet worden. Im März 2019 kam er von Spanien nach Überlingen zu Evelyn Gross von Rehlingen auf das Gestüt Evelino. Dort wurde er gelegt, auf Barhuf umgestellt und lernte die Annehmlichkeiten von Weiden, Zusammensein mit anderen Pferden, Auslaufboxe etc. kennen. Ich bin sicher, er möchte all dies nicht mehr missen. Seit er bei mir ist, teilt er sich – wie Rezo und Ourgon es gewohnt waren – Boxe, Auslauf und Weide mit Ourgon. Es ist unwahrscheinlich, was die beiden Pferde in kürzester Zeit geleistet haben – nach zwei Tagen standen sie zufrieden gemeinsam auf der Weide, nach vier Tagen konnte ich sie in der Auslaufboxe zusammen lassen. Einzig beim Füttern müssen wir sie noch trennen, da ist Danko etwas futterneidig. Aber sonst klappt diese HerrenWG schon ordentlich gut, und ich bin sehr stolz auf die zwei, wie sie das managen.

Danko steht am Anfang seiner Ausbildung. Er muss noch vieles lernen, doch ich freue mich auf den gemeinsamen weiteren Weg und darauf, gemeinsam mit ihm zu lernen. Im Moment stehen eine saubere Erarbeitung der Basis und Grundausbildung im Vordergrund. Viel Hand-, Longen- und Bodenarbeit prägen unseren Alltag. Auch lernt er das Gelände an der Hand und schon bald auch als Handpferd kennen, so dass zufriedenen Austritten nichts mehr im Wege steht. Beim Reiten achte ich darauf, dass ich einen guten Kontakt zum Pferdemaul etablieren kann und Danko weder über noch hinter den Zügel geht. Dehnung, Seitbiegung, die Arbeit in den Seitengängen und Mobilisationen tragen dazu bei, dass Danko sich in den ersten Wochen seines Daseins bei mir schon stark positiv verändert hat und Immer mehr Vertrauen und Sicherheit gewinnt.

„Höre Deinem Pferd zu, sei mit und in ihm – und findet gemeinsam zu Harmonie, Erfüllung und Zufriedenheit.“

Lara Rée